Portwein
Portwein ist meistens rot, seltener aber auch weiß.
Namensgebend für diesen gespriteten Wein ist die portugiesische Hafenstadt Porto.
Je nach Qualität des Weins wird er mithilfe verschiedener Verfahren ausgebaut, woraus sich die vielen verschiedenen Qualitätsstufen ergeben. Nur ein Wein, welcher die Kriterien des Portweininstitutes (Institutado Vinho do Porto) erfüllt, darf sich offiziell Portwein nennen und erhält ein Siegel.
Die verwendeten Trauben dürfen von Reben aus den folgenden Gebieten des Douro-Tals stammen:
- Baixo Corgo
- Clima Coro
- Douro Superior
Ingsgesamt sind in diesen Gebieten mittlerweile über 80 Rebsorten zu finden, von welchen etwa 29 für die Portweinherstellung zugelassen und in die Kategorien "empfohlen", "erlaubt" und "toleriert" eingeteilt sind.
Zu den wichtigsten roten Rebsorten zählen:
- Touriga Nacional
- Touriga Franca
- Tinta Roriz
- Tinta Barroca
- Tinta oder Tinto Cao
Weiße Rebsorten:
- Gouveio
- Malvasia Fina
- Viosinho
- Arinto
- Boal
- Codega
- Rabigato
Ist die entsprechende Rebsorte ausgewählt, werden die Trauben gelesen, gepresst und der Most wird zur Gärung angesetzt.
Der Wein wird dann zu Portwein, indem er mit hochprozentigem Alkohol aufgespritet wird.
Die Süße des Portweins wird, wie zuvor schon erwähnt, durch den Zeitpunkt der Alkoholzugabe bestimmt. Je weiter die Gärung schon fortgeschritten ist, desto weniger Weinbrand wird hinzugefügt; denn Portwein muss im Endprodukt einen Alkoholgehalt von mindestens 19% vol. und höchstens 22% vol. aufweisen.
Nach der Vinifizierung bleibt der Wein ein halbes Jahr in Porto und wird dann zur zweijährigen Lagerung in großen Fässern (etwa 20.000l) nach Vila Nova de Gaia gebracht.
Portwein darf höchstens 6 Jahre in diesen Fässern verweilen.
Nach also frühestens zwei Jahren wird der Wein das erste Mal verkostet, wobei über die weitere Vorgehensweise entschieden wird. Hierbei gilt: Je besser ein Jahrgang bei dieser Verkostung, desto mehr Potenzial hat der Portwein, sich mithilfe weiterer Lagerung, insbesondere Flaschenlagerung, qualitativ weiter zu verbessern.
Ein durchschnittlicher Jahrgang würde im Geschmack durch eine weitere Lagerung nur verflachen, weshalb man sich hier dazu entscheidet, diesen bald abzufüllen und jung zu trinken.
Bei Portwein unterscheidet man zwei unterschiedliche Stile:
- Ruby-Typen: diese erfahren hauptsächlich Flaschenreifung
- Tawny-Typen: diese erfahren hauptsächlich Fassreifung
Nun zur genaueren Erklärung der beiden Typen:
Ruby-Typen
Zwei- bis sechsjährige Lagerung in einem großen Fass
- Ruby
Ein Ruby ist meist ein Verschnitt junger Jahrgänge, die nach etwa zwei bis drei Jahren Lagerung filtriert in Flaschen abgefüllt werden -> junger, fruchtiger Geschmack
Diese Portweine sind kräftig rot, was auf eine geringe Oxidation hinweist.
- Reserve Ruby
Für einen Reserve Ruby werden ausgewähltere Trauben verwendet und die Lagerung beträgt etwas länger. Trotzdem werden bei einem Reserve Ruby mehrere Jahrgänge miteinander vermählt.
- Crusted Port
Ein Crusted Port wird aus guten Jahrgängen verschnitten, welche es qualitativ jedoch nicht zu einem Vintage geschafft haben. Nach etwa zwei bis vier Jahren wird der Portwein ungefiltert in die Flasche gefüllt und reift in der Flasche noch einige Jahre weiter. Durch das Unterlassen der Filtrierung bildet sich im Flascheninneren ein sogenanntes Depot, weshalb der Portwein vor dem Genuss dekantiert werden muss.
- Late Bottle Vintage (LBV)
Ein Late Bottle Vintage ist, anders als die bereits erwähnten Portweine, kein Verschnitt aus verschiedenen Jahrgängen, sondern aus Trauben eines Jahrgangs. Die Lagerung im Fass beträgt hier vier bis sechs Jahr, um anschließend auch in Flaschen gefüllt zu werden.
Man unterscheidet hier zwischen zwei verschiedenen LBVs:
- Ungefilterter LBV
- Gefilterter LBV
Gefilterter LBV kann umgehend getrunken werden und verbessert sich in der Flasche nicht mehr. Beim ungefilterten, welcher relativ selten ist, trägt die längere Lagerung und Reifung in der Flasche dagegen zur deutlichen Verbesserung des Geschmacks bei.
- Vintage
Ein sogenannter Vintage Port ist ein Portwein der Spitzenklasse. Dies ist so, da nur absolut herausragende Jahrgänge zu solchen Vintage-Jahrgängen erklärt werden. Ein Vintage ist frühestens nach 10 Jahren trinkreif.
Tawny-Typen
zwei bis dreijährige Lagerung in einem großen Fass, um anschließend in kleinere Fässer (sogenannte Pipe - 500l) umgefüllt zu werden. Hier findet mehr Oxidation statt, was eine schnellere Alterung zur Folge hat.
- Tawny
Ein Tawny ist ein Verschnitt verschiedener Portweine, welcher mindestens zwei Jahre in Pipen gereift ist.
- Old Tawny
Diese Portweine lagern deutlich länger in den Pipen. In der Regel kennt man einen Old/ oder auch Aged Tawny in Verbindung mit folgenden Altersangaben: 10, 20 und 30 Jahre.
Wichtig zu wissen:
Ein Old Tawny darf ebenso verschnitten werden (20 Jahre alter Tawny kann z.B. aus 50% 10-jähriger Tawny & 50% 30-jähriger Tawny sein).
- Very Old Tawny
ist durchschnittlich 40 Jahre alt.
- Colheita
Ein Colheita muss mindestens sieben Jahre in einer Pipe lagern und aus verschiedenen Trauben eines Jahrgangs bestehen, welcher auch auf der Flasche versehen ist. Verschiedene Colheita des gleichen Erntejahres schmecken hierbei natürlich nicht immer gleich, denn von Quinta zu Quinta unterscheidet sich das Abfülljahr und je länger ein Portwein im Fass lieg, desto mehr entwickelt sich der Geschmack.
Ein Colheita gilt unmittelbar nach der Abfüllung in die Flasche als trinkfertig und verändert in der Flasche nicht mehr wesentlich seine Qualität.
Neben Ruby und Tawny Portweinen gibt es dann noch:
- White Port
Dieser wird aus weißen Trauben hergestellt und lagert in etwa drei Jahre. Im Anschluss wird er verschnitten und abgefüllt. Bei weißen Portweinen unterscheidet man, anders als bei roten, zwischen unterschiedlichen Süßegraden:
- Muito Doce / Very Sweet / Sehr süß
- Doce / Sweet / Süß
- Meio Seco / Semi dry / Halbtrocken
- Extra Seco / Extra dry / Sehr trocken
- Rosé Port
Ein Rosé Port wird bis zum Aufspriten wie ein Roséwein hergestellt und liegt geschmacklich zwischen White und Ruby Portweinen -> leicht und fruchtig.